Belarus
25.04.2024
Schwierige Zeiten für unabhängige Medien
Dreieinhalb Jahre sind vergangen, seit die Revolution in Belarus 2020 gewaltsam niedergeschlagen wurde. Selbst nach den Maßstäben der nunmehr drei Jahrzehnte währenden repressiven Herrschaft Alexander Lukaschenkos war die Härte der darauffolgenden Repressionen verheerend – und hatte unter anderem eine Massenflucht der letzten verbliebenen unabhängigen Medien zur Folge.
Im Exil ist die Lage für belarusische Medien in vielerlei Hinsicht prekär. Neben der finanziell angespannten Situation, ist es eine große Herausforderung, die Verbindung zu den Zielgruppen vor Ort aus dem Exil aufrechtzuerhalten: Websites und soziale Medien sind teilweise blockiert und Bürger:innen in Belarus drohen Strafen, wenn sie „extremistische Inhalte“ teilen oder ansehen.
Hohe Reichweite, lange Verweildauer
Trotz dieser Herausforderungen werden unabhängige Medien aus Belarus von ihrem Publikum nach wie vor sehr geschätzt. Die fünf größten Websites verzeichneten im Dezember 2023 über 17 Millionen Besuche. Im selben Monat betrug die durchschnittliche Verweildauer auf den Websites der führenden belarusischen Medien über 10 Minuten. Diese Zahlen zeigen, dass die belarusische Bevölkerung objektive und vertrauenswürdige Berichterstattung immer noch sehr schätzt, obwohl der Staat im Jahr 2023 schätzungsweise 50 Millionen Euro für Propaganda ausgab.
Der JX Fund hat zusammen mit den Medienforscher:innen von The Fix Research and Advisory einen umfassenden Überblick sowohl über einzelne Medien als auch über den gesamten Sektor erstellt. Der vorliegende Bericht stützt sich auf Daten aus verschiedenen Quellen, einschließlich offener Kanäle, sowie auf Daten, die sowohl von den Medien selbst als auch von Branchenexpert:innen mit uns geteilt wurden.
Veröffentlichung: März 2024
Projektpartner*innen: The Fix, Belarusian Association of Journalists
Das Projekt wurde aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert.
Lesen Sie hier den vollständigen Bericht.
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