Nach Jahrzehnten der Geldwäsche und Steuerhinterziehung ist Andorra noch weit davon entfernt, seinen Ruf als Steueroase abzulegen. Der Finanzsektor ist nach wie vor mächtig und der allgegenwärtige Einfluss von Staat, Wirtschaft und katholischer Kirche bestimmt Umfeld der Medien. Das Problem wird durch die Größe des Zwergstaats verschärft, die wenig Raum für Privatsphäre, Anonymität und Unabhängigkeit lässt, drei unverzichtbare Bedingungen für die Pressefreiheit. Eine offizielle Zensur gibt es nicht. Journalist*innen werden jedoch durch den Einfluss der Regierungs-, Wirtschafts- und Finanzeliten in den privaten Medien zur Selbstzensur gezwungen. Der staatliche Fernsehsender RTVA operiert weitgehend unter dem Einfluss der Regierung und die einzige „Nachrichtenagentur“ des Fürstentums fungiert eher als eine Kommunikationsagentur.
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