Burundi
14.02.2020
#FreeThemAll: Christine Kamikazi
In Burundi sind die Journalistin Christine Kamikazi und drei weitere Journalisten der unabhängigen Online-Nachrichtenseite Iwacu zu Haftstrafen von jeweils 30 Monaten verurteilt worden. Die Organisation Reporter ohne Grenzen hatte die burundischen Behörden in den vergangenen Monaten wiederholt dazu aufgefordert, das Verfahren gegen Kamikazi und ihre Kollegen einzustellen.
Die Journalisten waren bereits am 22. Oktober des vergangenen Jahres in der Provinz Bubanza festgenommen worden. Dort hatten sie über die Zusammenstöße zwischen burundischen Sicherheitskräften und einer Rebellengruppe berichtet, bei denen laut offiziellen Angaben insgesamt 14 Menschen starben. Kamikazi interviewte gerade Zivilisten, die vor den Kämpfen flohen, als sie von Polizisten festgesetzt und abgeführt wurde. Auf der Polizeistation angekommen, verhörten die Beamten sie und ihre Kollegen und nahmen sie kurz darauf in Untersuchungshaft.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt Burundi auf Platz 159 von 180 Ländern. Es herrscht ein Klima von Angst, Resignation und Selbstzensur.
In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.
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