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China

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China 07.09.2005

Weitergabe von Daten durch Yahoo bringt Journalisten ins Gefängnis

Yahoo hat offensichtlich durch die Herausgabe von E-Mail-Daten die chinesischen Behörden bei der Verhaftung des Internet-Dissidenten Shi Tao unterstützt. Reporter ohne Grenzen ist entsetzt über das Verhalten des internationalen Konzerns. Shi Tao wurde im April zu zehn Jahren Haft wegen der "Weitergabe von Staatsgeheimnissen" an "feindliche Elemente" verurteilt.

Das schriftliche Urteil enthüllt die Hilfe, die Yahoo bei der Verfolgung Tao´s geleistet hat. Der Internetdienstleister hat Chinas Staatssicherheit Details der E-Mail-Kommunikation von Shi Tao zur Verfügung gestellt, mit denen diese den Journalisten ausfindig machen und verurteilen konnte.

Der regimekritische Journalist Shi Tao schickte eine E-Mail über sein privates Yahoo-Konto an die Betreiber einer ausländischen Website. Dort wurden seine Informationen über eine Warnung der Propagandaabteilung an chinesische Journalisten vor dem 15. Jahrestag des Tiananmen-Massakers vom 4. Juni 1989 anonym veröffentlicht. Chinesische Ermittler verfolgten die E-Mail mit Hilfe von Yahoo zu der Zeitung in Hunan zurück, wo Shi Tao damals noch als Redakteur arbeitete.

„Dass Yahoo sich offensichtlich beigeistert an der Zensur beteiligt hat, war uns bekannt“, so Reporter ohne Grenzen. „Nun wissen wir, dass das Unternehmen auch als Informant der Polizei tätig ist.“
Reporter ohne Grenzen hat die Zusammenarbeit von Internetfirmen wie Yahoo, Google und Microsoft MSN mit dem chinesischen Regime bereits mehrfach kritisiert.

Den Text des Urteils (chinesisch und Englisch) finden Sie hier.

Weitere Informationen:
Reporter ohne Grenzen – Katrin Evers
Fon +49/30/615 85 85
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de




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