Die Pressefreiheit hat in Frankreich traditionell einen hohen Stellenwert. Allerdings gehören viele Medien Unternehmer*innen mit verzweigten Geschäftsinteressen, was Anreize für Einflussnahme schafft. Immer wieder wird die Arbeit investigativer Journalist*innen durch Verleumdungsklagen behindert. Die Gesetzgebung zum Quellenschutz ist unzureichend. Belästigung in den sozialen Medien hat zugenommen. Bei Demonstrationen werden Medienschaffende oft zum Ziel von Beleidigungen, Drohungen sowie von Gewalt seitens Demonstrant*innen und Polizei – so 2018 und 2019 verstärkt bei „Gelbwesten“-Protesten, 2020 bei Protesten gegen ein neues Sicherheitsgesetz und 2023 bei Protesten gegen die Rentenreform. Im Jahr 2023 sorgten rechtsextreme Tendenzen im Medienmarkt, in Frankreich für Diskussionen über die Pressefreiheit: Vincent Bolloré, ein Industrieller und Medienmagnat mit ultrakonservativen Ansichten, hatte Lejeune nach der Übernahme von Journal du Dimanche (JDD) zum Chefredakteur der französischen Wochenzeitung berufen. Lejeune leitete zuvor ein rechtsgerichtetes Magazin, dass unter seiner Führung zu einer Geldstrafe wegen rassistischer Hassrede verurteilt worden war.
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