Zumindest auf den ersten Blick hat das Kosovo eine relativ pluralistische Medienlandschaft. Dass die Besitzer vieler Medien keine offensichtlichen politischen Interessen verfolgen, kommt der Meinungsvielfalt zugute. Allerdings sind Versuche häufig, Journalist*innen einzuschüchtern oder zu beeinflussen. So verunglimpft die Regierung Journalist*innen, die ihre nationalistische Politik nicht unterstützen, oft als „Verräter“ oder „Sympathisanten Serbiens“. Wer über Tabu-Themen wie Korruption oder Kriegsverbrechen an Serb*innen berichtet, muss damit rechnen, dass man ihn mit Drohungen, Gewalt, Hetzkampagnen und dem Entzug von Werbeanzeigen unter Druck setzt. Die Medien der serbischen Minderheit sind oft verbalen Angriffen, Online-Belästigung und Kampagnen regierungstreuer Medien ausgesetzt. Eine gute Nachricht ist, dass seit 2005 keine Medienschaffenden mehr ermordet wurden.
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