Iran
06.09.2006
Bedrohung und Schikane von Journalisten nehmen zu
So erhielt Issa Sahakhiz, Herausgeber der Zeitungen „Aftab“ und „Akhbar Egtesadi“ am 28. August von einem Teheraner Gericht eine vierjährige Haftstrafe. Zudem darf er fünf Jahre nicht mehr journalistisch arbeiten.
Emadoldin Baghi, Herausgeber der verbotenen Tageszeitung „Jumhuriyat“, wurde am gleichen Tag von dem Büro des Staatsanwalts in Teheran vorgeladen und ohne Anwesenheit eines Anwalts befragt. Baghi war bereits im Jahr 2000 wegen „Angriffs auf die nationale Sicherheit“ und „Verbreitung falscher Nachrichten“ zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden. Er wurde 2003 entlassen, sein Ausweis wurde ihm aber bis heute nicht zurückgegeben.
Saghi Baghernia, Herausgeberin der tagesaktuellen Wirtschaftszeitung „Asia“, wurde am 19. August vom höchsten Gericht in Teheran zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Der Grund: „Regierungskritische Propaganda“ in der Ausgabe vom 5. Juli 2003, in der ein Foto von Maryam Rajavi, dem Führer der oppositionellen Partei „Mujaheddin des Volkes“ veröffentlicht wurde. Ihr Ehemann, der Herausgeber der Tageszeitung „Iraj Jamshidi“ hatte schon im Juli 2003 aus demselben Grund eine einjährige Gefängnisstrafe erhalten.
„Diese Schikanen der Justiz zeigen, wie schwer es ist, im Iran als Journalist zu arbeiten“, so Reporter ohne Grenzen. „Die Behörden müssen aufhören, kritische Medien derart zu verfolgen.“ Die Organisation forderte außerdem Amnestie für den Journalisten Mehrdad Quassemfar und den Karikaturisten Mana Neyestani, die gerade eine Woche Hafturlaub haben. Beide verbüßen bereits seit mehreren Monaten eine Gefängnisstrafe.
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Katrin Evers
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