Gabun
09.01.2020
#FreeThemAll: Bertin Ngoua Edou
Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat die Behörden in Gabun dazu aufgefordert, den Journalisten Bertin Ngoua Edou umgehend freizulassen. Edou war am 30. Dezember 2019 in der gabunischen Hauptstadt Libreville festgenommen worden. Kurz zuvor war ein Artikel des Journalisten in der Zeitschrift Le Diagnostic erschienen, in dem er über den Missbrauch öffentlicher Gelder durch den ehemaligen gabunischen Generalstabschef Brice Laccruche Alihanga berichtet hatte. Die gabunischen Behörden werfen Edou deshalb „Diffamierung“ und die „Verbreitung von Falschnachrichten“ vor.
Arnaud Froger, Chef des Afrikabüros von Reporter ohne Grenzen, kritisierte die Verhaftung des Journalisten scharf – nicht zuletzt, weil Haftstrafen für presserechtliche Verstöße in Gabun unter dem sogenannten Communication Code nicht rechtens sind. „Wer mit einem Artikel nicht einverstanden ist, hat in Gabun legale Mittel, sich dagegen zu wehren, also etwa die Medienaufsicht einzuschalten“, so Froger. Eine Verhaftung rechtfertige das aber nicht. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt Gabun auf Platz 115 von 180.
In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.
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