Russland
04.09.2009
ROG begrüßt neue Ermittlungen im Fall Politkowskaja
Fast drei Jahre nach dem Mord an Anna Politkowskaja hat das Oberste Gericht Russlands am 3. September überraschend eine neue Beweisaufnahme in dem Fall angeordnet. Damit gaben die Richter einem Antrag der Familie der Journalistin statt. Die Entscheidung des Moskauer Militärgerichts vom 7. August, keine weiteren Ermittlungen im Mordfall der Journalistin einzuleiten, ist somit aufgehoben.
„Genau wie Politkowskajas Familie sind auch wir erleichtert über den Gerichtsentscheid. Die neu angeordneten Ermittlungen lassen die Hoffnung aufleben, dass mehr Fakten ans Licht kommen“, so Reporter ohne Grenzen (ROG).
„Wir befürchten dennoch, dass Sicherheitskräfte versuchen werden, die vollständige Aufklärung des Verbrechens zu verhindern. Größere Bemühungen und mehr Wachsamkeit als bisher werden nötig sein, um die Wahrheit über den Mord zu erfahren und die Täter und Auftraggeber zu identifizieren“, warnt ROG.
Ein Justizsprecher kündigte an, dass die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Mörder Rustam Machmudow nun in der laufenden Verhandlung gegen die angeklagten Komplizen berücksichtigt werden sollten. Der aus Tschetschenien stammende Hauptverdächtige ist weiterhin flüchtig und wird mit internationalem Haftbefehl gesucht.
Weitere Informationen:
Anja Viohl
Tel.: 030 615 85 85
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