Die Situation der Pressefreiheit in der Schweiz ist nach wie vor sehr gut. Doch die Medienkonzentration hat zugenommen, vielen Printverlagen geht es finanziell schlecht und sie bauen Personal ab. Nachdem ein Vorschlag zur Erhöhung der staatlichen Subventionen für die Medien in einem Referendum abgelehnt wurde, scheint jede neue Initiative dieser Art politisch blockiert zu sein. Die Regierung plant, die Fernsehsteuer für Haushalte um 15 % zu senken. Die pressefeindlichen Tendenzen in der Gesellschaft nehmen zu, was Zensur oder Selbstzensur fördern kann. So forderten beispielsweise im Jahr 2021 antirassistische Aktivist*innen und Personen, die sich als Mitglieder von feministischen oder LGBTQIA*-Gruppen ausgaben, einige Medienunternehmen auf satirische Inhalte zu löschen. In einem Fall führten solche Forderungen Berichten zufolge zu einem Einschüchterungsversuch in Form von Sachbeschädigungen an den Autos eines Medienunternehmens. Viel häufiger jedoch werden Reporter*innen von rechten Gruppierungen im Netz und bei politischen Versammlungen mit Hass und Häme überzogen.
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