USA
13.02.2006
ROG-Bericht: „Wo die USA Journalisten inhaftieren"
Nicht akzeptabel ist aus Sicht von Reporter ohne Grenzen (ROG) die Inhaftierung zweier Journalisten im Irak und in Guantanamo durch die USA. ROG ruft die US-amerikanischen Behörden auf, ihre Anschuldigungen gegen die Journalisten zu beweisen. Die beiden sind aus Sicht von ROG unrechtmäßig im Irak und auf der US-amerikanischen Militärbasis in Guantanamo inhaftiert. ROG fordert ihre Freilassung.
In einem heute veröffentlichten Untersuchungsbericht schreibt Reporter ohne Grenzen, diese und weitere Journalisten würden von den USA vor allem im Irak unter dem Verdacht festgehalten, mit Aufständischen zu kollaborieren. Trotz mehrmonatiger Haft wären die Betroffenen bisher weder vor Gericht gestellt oder auch nur angeklagt worden.
Abdel Amir Yunes Hussein von der US-Fernsehstation CBS News ist im irakischen Camp Bucca seit April letzten Jahres inhaftiert. Sein Kollege Sami Al-Hajj, Kameramann des arabischen TV-Senders Al-Jazeera, wurde bereits 2001 in Afghanistan festgenommen und sitzt seit 2002 in Guantanamo ein.
„Diesen Journalisten wurde jegliches Recht verweigert. Sie dürfen weder ihre Familienangehörigen noch Anwälte sehen“, so die internationale Organisation zum Schutz der Pressefreiheit. „Das ist nicht akzeptabel.“ ROG fordert von der US-Regierung, nicht länger zu diesen Fällen zu schweigen sondern „Beweise vorzubringen, die die Verstrickung der Journalisten in illegale Aktivitäten bezeugen.“
Reporter ohne Grenzen wird im Rahmen des Informationsfreiheitsgesetzes (Freedom of Information Act) fünf Anfragen an das US-Verteidigungsministerium richten. Jede betrifft einen inhaftierten oder kürzlich freigelassenen Journalisten.
Außerdem wandte ROG sich bereits an Mitglieder des US-Kongresses und rief diese auf, im Irak weiter die Umsetzung der Menschenrechte, insbesondere der Pressefreiheit, zu fördern. Auch appellierte die Organisation an einzelne Senatoren und Mitglieder des US-Repräsentantenhauses, sich um Freilassung der Journalisten zu bemühen. Ebenso sollen der irakische Präsident Jalal Talabani und die irakischen Behörden ihren Einfluss nutzen, um den inhaftierten Journalisten zu helfen.
Der komplette Bericht (in Englisch) zu Download.
Weitere Informationen:
Reporter ohne Grenzen - Katrin Evers
Fon +49/30/615 85 85
presse@reporter-ohne-grenzen.de
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