Seit dem Amtsantritt von Premierminister Shinzo Abe beklagen Journalist*innen in Japan ein Klima des Misstrauens gegen sie. In der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt wird Medienpluralismus zwar grundsätzlich respektiert, er gerät jedoch zunehmend durch Medienbesitzkonzentration und Wirtschaftsinteressen unter Druck. Die exklusiven sogenannten Kisha clubs (Reporter-Clubs) benachteiligen freie Journalist*innen und ausländische Reporter*innen. Auf sozialen Netzwerken schikanieren nationalistische Gruppen Medienschaffende, die regierungskritisch und „unpatriotisch“ über Themen wie die Nuklearkatastrophe in Fukushima oder die US-Militärpräsenz in Okinawa berichten. Ein 2013 beschlossenes Whistleblower-Gesetz bestraft die Verbreitung von geheimen Informationen mit bis zu zehn Jahren Haft.
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