Indien

Gauri Lankesh

ermordet am 5. September 2017

© twitter / Gauri Lankesh

Die prominente Journalistin Gauri Lankesh erhielt vor ihrer Ermordung vor allem im Internet Todesdrohungen; Anhänger der regierenden, hindunationalistischen Partei BJP hatten sie dort oft kritisiert. Lankesh wurde am 5. September 2017 im südindischen Bengaluru erschossen. Die 55-jährige Herausgeberin der Wochenzeitung Lankesh Patrike war bekannt für den Mut und die Entschlossenheit, mit der sie für Frauenrechte eintrat und sowohl das Kastensystem als auch den Hindunationalismus kritisierte. In ihrem letzten Leitartikel erklärte die Journalistin, wie Falschmeldungen zum Wahlsieg der BJP im Jahr 2014 beigetragen hätten. Seit Lankeshs Tod haben mehrere regierungskritische Journalisten in Indien Todesdrohungen erhalten, in denen auf den Mord an der Journalistin Bezug genommen wurde.

Rund neun Monate nach dem Mord gestand im Juni 2018 ein Mitglied einer rechtsextremen Hindu-Gruppe, Lankesh erschossen zu haben. Wer die Drahtzieher des Verbrechens sind, ist bis heute unklar. In einer fast 1000-seitigen Anklageschrift wurde im November 2018 eine Gruppe von 18 Personen beschuldigt, in das Mordkomplott verwickelt zu sein. Im Januar 2020 wurde ein weiterer der Verdächtigen verhaftet.