Eine Besonderheit der Medienlandschaft in Belgien ist ihre klare Trennung in zwei große Sprachgruppen. Flamen und Wallonen haben jeweils eigene öffentlich-rechtliche Rundfunkkanäle. Zeitungen und Zeitschriften sind in den Händen von ein paar großen Unternehmen zentriert, die ebenfalls je eine der Bevölkerungsgruppen bedienen. Die Lage der Pressefreiheit hat sich in den vergangenen Jahren verschlechtert. Vor allem bei Berichterstattung über Demonstrationen müssen Medienschaffende immer häufiger mit Gewalt rechnen. Im Januar 2019 löste ein Memorandum, das es Richter*innen erlaubt, die Verbreitung von Medienberichten ohne Angabe von Gründen zu unterdrücken oder zu verbieten, eine heftige Kontroverse aus. Im Jahr 2023 verhängte ein Gericht eine Vorabzensur für den investigativen Bericht eines flämischen Medienunternehmens über den ehemaligen Vorsitzenden der flämischen sozialistischen Partei Vooruit. Die Entscheidung wurde schließlich in der Berufung gekippt.
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