Obwohl es in Serbien Qualitätsjournalismus gibt, der für seine Recherchen über Verbrechen und Korruption ausgezeichnet wurde, ist er zwischen grassierenden Falschnachrichten und Propaganda gefangen. Trotz eines soliden Rechtsrahmens sind Journalist*innen politischem Druck ausgesetzt. Gegen sie begangene Verbrechen werden nicht geahndet. In einem politischen Klima, das durch die regierungsfeindlichen Proteste seit 2023 noch stärker polarisiert wurde, sind Medienschaffende häufig das Ziel von Angriffen durch Mitglieder der Elite. Deren pressefeindliche Haltung wird von bestimmten nationalen Fernsehsendern noch verstärkt. Weder Politiker noch staatliche Stellen – einschließlich der Regulierungsbehörde für elektronische Medien REM – wollten Abhilfe schaffen. Nationale Fernsehsender und regierungsnahe Boulevardzeitungen verstoßen häufig gegen journalistische Standards, insbesondere bei der Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen oder nationale Minderheiten. Rechtsextreme Gruppen bedrängen regelmäßig Medien, die über Migration, die LGBTQI+-Community oder Menschenrechtsthemen berichten. Zudem kommen immer wieder beunruhigende Fälle illegaler Handyüberwachung von Journalistinnen und Journalisten durch den Geheimdienst und die Polizei ans Licht.
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