Mexiko

Miroslava Breach

ermordet am 23. März 2017

© privat

Miroslava Breach wurde am 23. März 2017 im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua in ihrem Auto erschossen. Sie hatte sich auch überregional als Korrespondentin der Tageszeitung La Jornada einen Namen gemacht, weil sie unerschrocken über Themen wie Korruption und Drogenhandel berichtete. Auch von zahlreichen Morddrohungen ließ sie sich nicht einschüchtern.

Breachs Mörder wurde im August 2020 zu 50 Jahren Gefängnis verurteilt. In dem fast drei Jahre langen Strafprozess wurden 50 Zeuginnen und Zeugen angehört; die Beweisaufnahme gaben umfangreichen Aufschluss über die Planung und Durchführung des Verbrechens. Der Richter stellte fest, dass Miroslava Breach nachweislich aufgrund ihrer journalistischen Recherchen ermordet wurde. Das Urteil stellt einen wichtigen Präzedenzfall im Kampf gegen die Straflosigkeit in Mexiko dar, denn in Hunderten anderen Mordfällen sind bis heute weder die Täterinnen und Täter noch ihre Hinterleute zur Rechenschaft gezogen worden.

Als mutmaßlicher Auftraggeber des Verbrechens wurde in dem Prozess ein Drogenboss mit politischen Verbindungen benannt. Auch mögliche Verbindungen von Politikerinnen und Politikern zum organisierten Verbrechen in der Region kamen zur Sprache.

Dennoch ist der Mordfall Miroslava Breach nicht abgeschlossen. Ein per Haftbefehl gesuchter mutmaßlicher Tatbeteiligter bleibt auf der Flucht. Die Ermittlungen gegen die Drahtzieher und gegen möglicherweise beteiligte Vertreterinnen und Vertreter der Regierung von Chihuahua dauerten im Herbst 2020 an.