Mexiko
María Esther Aguilar Cansimbe
Verschwunden seit dem 11. November 2009
Die Reporterin María Esther Aguilar Cansimbe aus der Stadt Zamora im westmexikanischen Bundesstaat Michoacán verschwand am 11. November 2009 im Alter von 33 Jahren. Sie arbeitete für die Lokalzeitung El Diario sowie für das im ganzen Bundesstaat erscheinende Blatt Cambio und war auf die Kriminalitätsthemen spezialisiert.
Am Tag ihres Verschwindens erhielt Aguilar einen Anruf und verließ daraufhin das Haus. Seitdem wurde sie nicht mehr gesehen. Ihre Familie meldete die Journalistin am gleichen Tag beim Generalstaatsanwalt von Michoacán als vermisst. Aguilar hinterließ ihren Ehemann und zwei kleine Töchter.
Vor ihrem Verschwinden hatte Aguilar über Machtmissbrauch durch die Polizei in Zamora und von deren Chef Jorge Arturo Cambroni Torres berichtet. Dieser wurde kurz darauf entlassen. Zudem hatte das Verbrecherkartell La Familia die Journalistin im Zusammenhang mit ihren Berichten über die Festnahme von zwei seiner Mitglieder im August und Oktober 2009 drangsaliert.
Reporter ohne Grenzen drängte die Behörden, Aguilars Arbeit als Journalistin als wahrscheinliches Motiv für ihr Verschwinden zu behandeln. In mehreren Gesprächen mit der Generalbundesanwaltschaft und dem Exekutivausschuss für Opferbetreuung (CEAV) der mexikanischen Bundesregierung mahnte die Organisation zudem Unterstützung für die Familie und insbesondere für die beiden Töchter der Verschwundenen an.
Inzwischen sind die Ermittlungen offenbar beendet. Eine Untersuchung durch die Sonderstaatsanwaltschaft für Verbrechen gegen die Freiheit der Meinungsäußerung (FEADLE) brachte kaum Fortschritte. Um eine Wiederaufnahme der Ermittlungen zu erreichen, wandte sich Reporter ohne Grenzen 2015 an die UN-Arbeitsgruppe für Fälle von erzwungenem Verschwindenlassen.
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