Press Freedom Awards

Seit 32 Jahren verleiht Reporter ohne Grenzen die Press Freedom Awards für besonders mutigen, wirkungsvollen und unabhängigen Journalismus. Dabei ehrt die Auszeichnung all jene, die trotz widrigster Umstände den Mächtigen auf die Finger schauen, die trotz größter Gefahren für Leib und Leben nicht schweigen wollen. So wie der frühere Preisträger Raif Badawi aus Saudi-Arabien, der für seine Regimekritik im Internet einen hohen Preis zahlen musste: 10 Jahre saß er im Gefängnis.

Zu den Heldinnen und Helden der Pressefreiheit gehören Frauen wie Michèle Montas (2003) aus Haiti oder Amira Hass (2009) aus Israel und Männer wie Win Tin (2006), ein burmesischer Mandela, der 19 Jahre seines Lebens für ein Ideal im Gefängnis verbrachte, sowie Liu Xiaobo (2004), ein chinesischer Dissident, der einige Jahre später den Friedensnobelpreis erhielt.

Nicht immer können die Preisträgerinnen und Preisträger persönlich anreisen: etwa, weil sie im Gefängnis ziehen, weil ihnen der Reisepass entzogen wurde oder weil ihnen Übergriffe oder gar Folter so stark zugesetzt haben, dass sie körperlich nicht dazu in der Verfassung sind.

Die Verleihung der Press Freedom Awards ist eine Gratwanderung: Immer gilt es abzuwägen, ob die Auszeichnung dem oder der Geehrten nicht womöglich schadet. In den meisten Fällen jedoch kommen wir zu dem Schluss: Die Öffentlichkeit, die wir herstellen, trägt dazu bei, den Druck auf Regime zu erhöhen. Sei es, um Verletzungen der Pressefreiheit entschiedener zu ahnden, sei es, um die Freilassung inhaftierter Medienschaffender zu forcieren.

Im Jahr 2001 wurde der iranische Journalist Reza Alijani aus dem Gefängnis entlassen - einige Tage nachdem er mit der Auszeichnung geehrt worden war. Im Jahr 2010 ging der Preis an Abdolreza Tadjik, der in Isolationshaft im Evin-Gefängnis festgehalten wurde. Anlässlich seiner Ehrung sagte die Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi: "Ich hoffe, Reza wird nächstes Jahr hier sein, um Sie alle zu treffen.“ Tatsächlich wurde Reza Tajik einige Tage später entlassen und konnte im darauffolgenden Jahr an der Zeremonie teilnehmen.

Cumhuriyet-Redakteur Can Dündar teilte uns während der Preisverleihung in Straßburg im Jahr 2015 seine Ängste bezüglich der Situation in der Türkei mit. Neun Tage später wurde er inhaftiert. Die Mitarbeiter von RSF weltweit haben sich massiv für seine Freilassung eingesetzt. Heute lebt er in Berlin. Der Preis wurde erstmals 1992 in Paris und zuletzt 2021 in Paris vergeben.

© picture alliance/imageBROKER

Press Freedom Awards

Prize for Impact

© picture alliance/AA

Press Freedom Awards

Prize for Courage

© picture alliance/Artyom Geodakyan/TASS/dpa

Press Freedom Awards

Prize for Independence

Press Freedom Awards

Photo Prize

© picture alliance/blickwinkel

Press Freedom Awards

Die Jury

Press Freedom Awards

Chronik

Press Freedom Awards

Mohamed Maïga Prize

Press Freedom Awards 202329.11.2023

RSF würdigt mutige Journalisten

Die Press Freedom Awards von Reporter ohne Grenzen (RSF) gehen in diesem Jahr an den kolumbianischen Investigativjournalisten Juan Pablo Barrientos, den ägyptischen Blogger Mohamed Oxygen, den guatemaltekischen Verleger Jose Rubén Zamora und die französische ...

mehr
Press Freedom Awards 202315.11.2023

Die Nominierten stehen fest

21 Journalistinnen, Fotografen, Medien und Journalistenvereinigungen aus aller Welt sind für die diesjährigen Press Freedom Awards von Reporter ohne Grenzen (RSF) nominiert. Neben den drei etablierten Preiskategorien „Mut“, „Wirkung“ und „Unabhängigkeit“ gibt ...

mehr
Press Freedom Awards 202213.12.2022

RSF Press Freedom Awards 2022 verliehen

Die 30. Press Freedom Awards von Reporter ohne Grenzen sind am Montag (12.12.) in Paris an die iranische Journalistin Narges Mohammadi, die ukrainischen Journalisten Mstyslav Chernov und Evgeniy Maloletka und den marokkanischen Journalisten Omar Radi in den Kategorien Mut, Wirkung und Unabhängigkeit verliehen worden.

mehr
Press Freedom Awards06.12.2022

RSF stellt die Nominierten 2022 vor

Die Nominierten für die Press Freedom Awards 2022 von Reporter ohne Grenzen stehen fest. Fünf Journalistinnen, acht Journalisten und drei Medienunternehmen aus 15 Ländern sind in den Kategorien Journalistischer Mut, Wirkung und Unabhängigkeit nominiert. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden am 12. Dezember bekanntgegeben.

mehr
Die PFA-Preisträgerin Zhang Zhan im Jahr 2020. ©picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Uncredited
Press Freedom Award18.11.2021

Ehrung für Zhang Zhan, Majdoleen Hassona und „Pegasus-Projekt"

Die Press Freedom Awards 2021 von Reporter ohne Grenzen gehen an die chinesische Journalistin Zhang Zhan (Kategorie Mut), das „Pegasus-Projekt“ (Kategorie Wirkung) und die palästinensische Journalistin Majdoleen Hassona (Kategorie Unabhängigkeit).

mehr
Alle Meldungen
nach oben