Mali
Ghislaine Dupont und
Claude Verlon
Ermordet am 2. November 2013
Die Reporterin Ghislaine Dupont und der Techniker Claude Verlon von Radio France International (RFI) hatten gerade ein Interview mit einem der Anführer der Tuareg-Separatistengruppe MNLA im nord-malischen Kidal beendet, als sie am 2. November 2013 von vier Bewaffneten entführt und in einem Geländewagen fortgebracht wurden. Eine Stunde später fand man ihre von Kugeln durchsiebten Leichen neben dem verlassenen Geländewagen in der Wüste östlich der Stadt. Zu dem Doppelmord bekannte sich die Dschihadistengruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb.
Dupont war eine der einflussreichsten RFI-Journalistinnen und berichtete hauptsächlich aus Afrika. In der Demokratischen Republik Kongo berichtete sie so gründlich über die erste Runde der Präsidentenwahl 2006, dass man sie noch vor dem Ende der Abstimmung abschob. Verlon war ein ausgezeichneter Techniker und hatte einen Ruf als Perfektionist mit Vorliebe für schwierige Einsätze. Es war der zweite Besuch des Teams in Kidal.
Das Datum 2. November für den jährlichen Welttag gegen Straflosigkeit für Verbrechen an Journalistinnen und Journalisten wurde zum Gedenken an den Tod Duponts und Verlons gewählt.
Obwohl in Mali und Frankreich zügig Ermittlungen aufgenommen wurden, kamen diese kaum voran. Auch sieben Jahre später sind weder die Verantwortlichen gefunden noch die Umstände und Motive der Tat geklärt. In Mali scheinen die Ermittlungen völlig zum Erliegen gekommen zu sein. In Frankreich versprach der damalige Präsident François Hollande 2015 den Hinterbliebenen Duponts, das Militärgeheimnis aufzuheben, um die Ermittlungen zu erleichtern. Doch auch unter Hollandes Nachfolger Emmanuel Macron führt die französische Regierung weiterhin das Militärgeheimnis als Hinderungsgrund für Ermittlungen an.
Im Januar 2019 musste Ex-Präsident Hollande vor Gericht zu seiner früheren Äußerung aussagen, dass er den Mitschnitt eines Telefonats kenne, in der der mutmaßliche Auftraggeber mit dem mutmaßlichen Täter über den Mord spreche. Im Mai 2019 meldete RFI aufgrund neuer Recherchen, zum Zeitpunkt des Doppelmordes seien französische Spezialkräfte in unmittelbarer Nähe des Tatortes gewesen.
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