Kolumbien
Borja Lázaro
Verschwunden seit dem 8. Januar 2014
Der freie Fotograf Borja Lázaro aus dem spanischen Baskenland verschwand am 8. Januar 2014 in Cabo de Vela, einem Dorf in der Provinz La Guajira im Nordosten Kolumbiens. Er arbeitete an einer Serie von Fotoreportagen über indigene Kulturen. Lázaro verschwand in einer Region, die bekannt ist für Drogengeschäfte und die von kriminellen Banden mit Wurzeln in der paramilitärischen Bewegung dominiert wird. Deshalb ist es nicht unwahrscheinlich, dass er Opfer einer Entführung wurde.
Lázaros Familie meldete sein Verschwinden den kolumbianischen und spanischen Behörden, die am 23. Januar 2014 eine Fallakte dazu anlegten. In Kolumbien nahmen die Justizbehörde in der Provinzhauptstadt Riohacha sowie eine auf Entführungs- und Erpressungsfälle spezialisierte Polizeieinheit Ermittlungen auf. Der Familie Lázaros verweigerten sie aber jede Auskunft und gaben an, sie könnten Informationen ausschließlich auf dem Weg über das spanische Außenministerium herausgeben.
In Spanien beendete die Justiz die Ermittlungen mit der Begründung, dass Lázaro im Ausland verschwand. Die Autonomiepolizei im spanischen Baskenland verfolgt den Fall weiterhin, hält den Kontakt mit den Sicherheitsbehörden in Kolumbien und versorgt die Familie mit Informationen. Reporter ohne Grenzen meldete den Fall am 30. August 2015 der UN-Arbeitsgruppe zu gewaltsamem oder unfreiwilligem Verschwinden.
Bis heute weiß Lázaros Familie kaum etwas über sein Schicksal. Nachdem die spanischen Behörden in dem Fall nicht weiterkamen, legten sie ihn zu den Akten. Die Behörden in Kolumbien ermittelten auch sechs Jahre nach Lázaros Verschwinden weiter, ohne jedoch entscheidend vorangekommen zu sein.
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