Strafverfolgung, willkürliche Festnahmen und Behördenschikanen machen unabhängigen Journalismus in Algerien riskant. Viele Printmedien halten sich mit politischer Kritik zurück, um keine Werbeanzeigen zu verlieren, die ihre wirtschaftliche Basis bilden. Auch sind sie von staatlichen Strukturen für Druck und Vertrieb abhängig. Die Regierung hat die gegen sie gerichteten Proteste der Hirak-Bewegung und die Corona-Pandemie zum Anlass genommen, die Pressefreiheit noch stärker einzuschränken. Dazu nutzt sie drakonische und vage formulierte Gesetze. Mehrere Journalist*innen sind wegen angeblicher „Staatsgefährdung“ oder „Bedrohung der öffentlichen Ordnung und der nationalen Sicherheit“ angeklagt und verurteilt worden. Der Zugriff auf Online-Medien wurde mehrfach blockiert. Private Fernsehsender erhalten häufig keine Lizenz und haben ihren Sitz im Ausland. Das erschwert die Akkreditierung ihrer Journalist*innen und erleichtert willkürliche Beschlagnahmen und Schließungen.
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