Afghanistan
29.06.2011
Französische TV-Reporter Ghesquière und Taponier nach anderthalb Jahren Geiselhaft frei
Große Freude und Erleichterung hat bei Reporter ohne Grenzen (ROG) die Freilassung der beiden in Afghanistan entführten französischen Fernsehjournalisten Hervé Ghesquière und Stéphane Taponier ausgelöst. Nach anderthalb Jahren Geiselhaft sind die beiden Journalisten des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders France 3 heute freigekommen, wie die französische Regierung mitteilte.
„Wir sind sehr erleichtert über diese Nachricht. In den 547 Tagen der Geiselhaft haben wir die Hoffnung auf eine Freilassung nie aufgegeben“, so ROG-Generalsekretär Jean-François Julliard.
Auch die drei afghanischen Mitarbeiter von Ghesquière und Taponier sind wieder in Freiheit. ROG hatte sich während der 18-monatigen Gefangenschaft der Journalisten mit zahlreichen Aktionen, Briefen und Appellen immer wieder für die Freilassung der Geiseln eingesetzt und an ihr Schicksal erinnert. ROG bedankt sich bei all denen, die das Engagement für die Geiseln unterstützt haben. Julliard lobte die erfolgreichen Verhandlungen der französischen und afghanischen Regierung zur Freilassung der Geiseln.
Ghesquière und Taponier waren am 29. Dezember 2009 gemeinsam mit ihren drei einheimischen Begleitern von einer Talibangruppe in der nordöstlichen Provinz Kapisa entführt worden. Dort recherchierten die Journalisten für eine Sendung von France 3. Wie der französische Premierminister François Fillon heute erklärte, sind die beiden Reporter in guter Verfassung und werden in einigen Stunden wieder zurück in der Heimat sein.
Wenige Stunden vor der Nachricht der Freilassung hatte ROG mit einer weiteren Aktion im Zentrum von Paris auf die Geiselhaft von Ghesquière und Taponier aufmerksam gemacht. Einige Tage zuvor waren zudem drei ROG-Vertreter, darunter Jean-François Julliard, nach Afghanistan gereist, um Informationen zur aktuellen Lage der Geiseln zu erhalten. ROG traf dabei auch mit Vertretern der afghanischen Regierung und französischer Behörden zusammen. Die Gespräche hatten Hoffnungen auf eine baldige Freilassung der Geiseln geschürt.
Gewalt und Entführungen durch extremistische, aufständische und kriminelle Gruppen gehören nach wie vor zu den größten Gefahren für Journalisten in Afghanistan. Mindestens 15 Reporter wurden seit 2009 in Afghanistan entführt.
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