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China

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China 31.08.2006

China: Fünf Jahre Haft für Times Korrespondent

Ching Cheong
Ching Cheong

Ching Cheong, Korrespondent der in Singapur ansässigen Zeitung Straits Times, ist heute in China zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Er habe sich der Spionage schuldig gemacht, befand ein Gericht in Peking. Ching Cheong ist der zweite Journalist eines ausländischen Mediums, der in der letzten Woche in China zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde.

„Dieses Urteil ist erschreckend”, kommentierte Reporter ohne Grenzen. „Chings Fall wurde auf eine inakzeptable Weise verhandelt. Die Anklagepunkte waren nicht fundiert.
Dieses Vorgehen gegen bei ausländischen Medien angestellte Journalisten lässt nichts Gutes für die Olympischen Spiele in weniger als zwei Jahren in Peking ahnen. Es muss vom Internationalen Olympischen Komitee und den teilnehmenden Ländern scharf verurteilt werde.“

Der britische Staatsbürger Ching wurde vom Volksgericht verurteilt. Es ordnete auch an, 300.000 Yuan (29.000 Euro) seines Vermögens zu beschlagnahmen. Ching wurde bereits am 2. April 2005 verhaftet und nun nach einer Anhörung von nur wenigen Stunden und unter Ausschluss der Öffentlichkeit verurteilt.

Er wird beschuldigt streng geheime Dokumente an taiwanesische Geheimdienste weitergegeben zu haben. Seine Ehefrau, Mary Lau, bestritt, dass er jemals vertrauliche Informationen verkauft habe. Das wahre Verbrechen aus Sicht der chinesischen Regierung scheint jedoch gewesen zu sein, dass Ching versucht hatte, ein Manuskript des früheren chinesischen Reformpolitikers Zhao Ziyang zu bekommen. Dieser wurde Opfer einer „Säuberungsaktion“ innerhalb der Kommunistischen Partei und stand seit dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens (1989) bis zu seinem Tod im Januar 2005 unter Hausarrest.

Ching’s Familie will gegen seine Verurteilung vorgehen.

Ching’s Urteil wurde bekannt eine Woche nachdem der New York Times Journalist Zhao Yan zu drei Jahren Haft verurteilt wurde. Mehr als 80 Journalisten und Internet-Dissidenten sind derzeit in China hinter Gittern.

Weitere Informationen:
Katrin Evers
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