China
21.02.2008
Hu Jia darf besucht werden / Überwachung verschärft
Hu Jia, der wegen „Anstiftung zum Umsturz“ angeklagte Menschenrechtsaktivist und Reporter-ohne-Grenzen-Preisträger 2007, darf mittlerweile im Gefängnis besucht werden. Die Wohnung seiner Familie wird jedoch intensiver von der Polizei überwacht.
Nach Informationen von „Radio Free Asia“ konnte Anwalt Li Jinsong seinen Mandanten Hu Jia am 4. Februar besuchen. Dieser sagte, Hu weise keine Zeichen von Misshandlungen auf. Die drei anderen Insassen seiner Zelle seien keine politischen Gefangenen.
Hu Jias Eltern und seine Frau Zeng durften ihn am 10. Februar besuchen. Jedoch erlaubte man Zeng nicht, die gemeinsame Tochter mitzunehmen. Mehrere Gefängniswächter waren bei dem Treffen anwesend. Zeng sagte, das Hu Jia „müde und gestresst“ erschien. Er bekäme aber die von ihm benötigte Medizin.
Seit der offiziellen Anklage auf „Anstiftung zum Umsturz“ vom 29. Januar hat die Polizei die Überwachung der Wohnung seiner Familie verstärkt. Sie mietete sich in der Nähe ein und installierte drei Kameras auf dem Gelände. Vier bis acht Polizisten halten sich rund um die Uhr vor dem Gebäude auf.
Während der vergangenen zwei Wochen erhielt seine Frau Zeng drei Mal die Erlaubnis, die Wohnung zu verlassen. Offensichtlich nutze die Polizei die Gelegenheiten, in die Wohnräume zu gelangen. Am 11.Februar entdeckte Zeng, dass die Polizei mehrere Gegenstände beschlagnahmt hatte, so auch ihr Mobiltelefon.
Hu Jia, der am 5.Dezember einen Sonderpreis von ROG erhalten hatte, war am 27. Dezember verhaftet worden. Hu und seine Frau standen schon vorher monatelang unter Hausarrest. Sie hatten sich für HIV-Infizierte und Menschenrechte in China eingesetzt.
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Katrin Evers
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