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China

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China 25.11.2008

ROG kritisiert chinesische Polizei: Deutsche Politikerin wird an Besuch von Bürgerrechtlerin gehindert

Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilt das Verhalten der chinesischen Polizei während des Besuchs der deutschen EU-Parlamentarierin Helga Trüpel heute in Peking: Die Polizei hinderte die Grünen-Politikerin daran, Zeng Jinyan, Dissidentin und Ehefrau des bekannten inhaftierten Menschenrechtsaktivisten Hu Jia, in deren Pekinger Wohnung zu besuchen. Ausländische Journalisten wurden ebenfalls an einem Treffen mit der Bürgerrechtlerin gehindert – obwohl Korrespondenten in China das Recht haben, Interviews zu führen.

 

„Wie kann die chinesische Polizei einer Abgeordneten des Europäischen Parlaments und ausländischen Journalisten mit so viel Verachtung begegnen, indem sie ihnen den Besuch bei einer chinesischen Bürgerin verweigert?“, kritisiert ROG. „Wir fordern die chinesischen Behörden auf, alle Zeng Jinyan und ihre Tochter betreffenden Beschränkungen aufzuheben und Hu Jia umgehend frei zu lassen, damit er seinen Preis in Straßburg entgegen nehmen kann“, fordert ROG. Der chinesische Menschenrechtsaktivist und Internetdissident Hu Jia erhält am 17. Dezember in Straßburg den von der EU verliehenen Sacharow-Preis für geistige Freiheit.

 

Als Helga Trüpel am Nachmittag Zeng und deren einjährige Tochter besuchen wollte, hinderten sie die Polizisten und Wachmänner physisch daran, das Eingangstor zum Appartmentgebäude zu passieren. Wenn ein Mitglied des Europäischen Parlaments davon abgehalten werde, Zeng Jinyan, Hu Jias Frau, zu besuchen, zeige dies, dass die chinesischen Behörden wütend und nicht gewillt seien, die Türen für Verhandlungen zu öffnen, erklärte Trüpel gegenüber ROG. 

 
Die Grünen-Politikerin hält sich zu Zeit mit einer EU-Parlamentariergruppe in China auf.

 

 
Weitere Informationen:
Anja Viohl, Reporter ohne Grenzen
Tel.: 030/6158585
presse@reporter-ohne-grenzen.de

 

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