Indien
13.10.2020
#FreeThemAll: Siddique Kappan
Im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh befindet sich der Journalist Siddique Kappan seit dem 5. Oktober in Polizeigewahrsam. Beamte verhafteten Kappan laut Informationen der Zeitung The Hindu als dieser sich auf dem Weg von der Hauptstadt Delhi in die Stadt Hathras befand. Dort wollte Kappan über die mutmaßliche Massenvergewaltigung an einer 19-jährigen Frau berichten. Der Fall löste in Indien zuletzt einen Sturm der Entrüstung aus und sorgte für eine Reihe von Demonstrationen.
Nach Angaben eines Kollegen des Journalisten gegenüber dem Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) wird mittlerweile gegen Kappan ermittelt. Die Polizei in Uttar Pradesh soll ihn beschuldigen, auf seiner Reise „verdächtige Literatur“ mit sich geführt zu haben und ein Mitglied der Indischen Volksfront (PFI) zu sein, die in Indien als Gruppe islamistischer Extremisten gilt. Neben Kappan wurden noch am selben Tag auch drei weitere Journalisten wegen ähnlicher Vorwürfe verhaftet.
Nach Berichten des Senders India Today versuchen die Behörden in Uttar Pradesh, die Berichterstattung rund um den tödlichen Vergewaltigungsfall stark einzudämmen. Der Körper der jungen Frau soll zudem mittlerweile ohne die Zustimmung ihrer Familie eingeäschert worden sein.
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