Obwohl Polen über eine vielfältige Medienlandschaft verfügt, ist das öffentliche Bewusstsein für die Pressefreiheit nach wie vor gering. Während der achtjährigen Herrschaft der PiS-Partei wurde der öffentlich-rechtlicher Rundfunk zu einem Propagandainstrument umfunktioniert. Im Jahr 2021 hinderten sie Journalisten durch willkürliche und gewaltsame Verhaftungen zum Beispiel bewusst daran, über die Flüchtlingskrise an der Grenze zu Belarus zu berichten. Parallel wurden private Medien auf verschiedene Weise unter Druck gesetzt. Seitdem die von Donald Tusk geführte Koalition Anfang 2024 die Regierungsgeschäfte übernommen hat, sind die verbalen Angriffe und Klagen der Regierung gegen private Medien zurückgegangen. Jedoch wird die Medienaufsichtsbehörde weiterhin von PiS-Beauftragten kontrolliert. Diese versuchen, investigativen Journalismus unter Berufung auf die Notwendigkeit des Schutzes der "Staatsräson" mit rechtlichen Mitteln zu unterbinden. Die "Beleidigung" bestimmter staatlicher Institutionen und die Verleumdung werden nach wie vor mit Freiheitsentzug geahndet.
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