Ägypten
15.12.2011
ROG kritisiert Verurteilung des Bloggers Maikel Nabil Sanad zu zwei Jahren Haft
Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisiert die neuverhandelte Haftstrafe gegen den ägyptischen Blogger Maikel Nabil Sanad. Das Oberste Militärgericht in Kairo verurteilte den Cyberdissidenten am 14. Dezember zu zwei Jahren Haft sowie zu einem Bußgeld in Höhe von 200 ägyptischen Pfund (30 Dollar) und weiteren 200 ägyptischen Pfund für die Pflichtverteidigung. ROG betrachtet den Richterspruch als "Schlag gegen die Revolution." Der 26-Jährige wurde am 28. März dieses Jahres aufgrund eines kritischen Blogeintrags festgenommen und am 10. April. bereits zu drei Jahren Haft wegen "Beleidigung des Militärs" verurteilt.
ROG ist empört über die Entscheidung des Gerichts: "Wir fordern die Verantwortlichen auf, das Urteil aufzuheben und Sanad freizulassen." Zudem sei es verhöhnend, dass Sanad den Rechtsbeistand bezahlen müsse, obwohl der Anwalt nichts für die Verteidigung des Bloggers während des politisch unfairen Verfahrens getan habe, so ROG.
ROG verweist auch auf den schlechten gesundheitlichen Zustand des Bloggers. Der Internetaktivist war für mehr als 100 Tage im Hungerstreik. Er leidet unter anderem an Nierenproblemen und Anämie. Am 18. Oktober entschied ein Gericht, ihn in eine psychiatrische Klinik einzuweisen. In der vergangenen Woche verweigerte der Blogger eine öffentliche Entschuldigung an das Militärgericht.
Mehr Informationen zur Verurteilung des Bloggers in englischer Sprache finden Sie hier
Unterstützen Sie die Blogger Maikel Nabil Sanad und Alla Abdel Fattah und unterschreiben Sie die Petition von ROG zur Freilassung der Internetaktivisten
Lesen Sie hier weiterführend den aktuellen ROG-Bericht zum Arabischen Frühling in englischer Sprache
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