2024 in Bildern
Unser positiver Jahresrückblick

Die Welt ist in Aufruhr. Russland führt weiterhin Krieg gegen die Ukraine, in Gaza verlieren Medienschaffende ihr Leben, in vielen Ländern stehen Journalist*innen unter dem Druck autokratischer Regierungen oder bewaffneter Banden.

Doch es gibt auch Lichtblicke, die uns in unserem Einsatz für die Pressefreiheit stärken oder einen kleinen Triumph bedeuten.

Der Startschuss für unser Jubiläumsjahr: 30 Jahre Reporter ohne Grenzen in Deutschland ©RSF

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Reporter ohne Grenzen in Deutschland wird 30, und all unsere Aktivitäten in diesem Jahr stehen im Zeichen dieses Jubiläums. Wir sind überwältigt von den vielen guten Wünschen der Solidarität, die 2024 per Video bei uns eintreffen. Um alle auf unseren Social-Media-Kanälen zu teilen, brauchen wir bis zum Jahresende. Danke für so viel Unterstützung!

Über das Bundesaufnahmeprogramm können wir zwei afghanische Journalisten mit ihren Familien in Deutschland begrüßen. Im Laufe des Jahres kommen noch vier weitere Journalist*innen und ihre Angehörigen hier an; die letzte Familie im Dezember.

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#FreeAssange: Gemeinsam mit Amnesty Deutschland protestieren wir für den damals noch inhaftierten Wikileaks-Gründer Julian Assange. Am 20. und 21. Februar stand ein weiterer Gerichtsentscheid zu seinem Auslieferungsbeschluss an. Wir haben erneut seine Freilassung gefordert.

Gemeinsam mit Amnesty Deutschland haben wir vor der US-Botschaft protestiert. ©RSF/Fabio Niewelt
So oder ähnlich sieht der Satellit „Swoboda“ aus, welcher Alternativen zu russischem Propaganda-TV ermöglicht. ©picture alliance/Airbus Defence and Space/dpa

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25 Sender, live und unverschlüsselt: Am 5. März startet das satellitengestützte Senderpaket „Swoboda“ (Russisch für Freiheit) von Reporter ohne Grenzen offiziell den Sendebetrieb. „Swoboda“ soll eine Alternative zu Moskaus Propaganda-TV sein. Das Projekt bündelt unabhängige russische Exilmedien sowie internationale Sender, die auf Russisch senden.

Am 26. März zeigen wir die RSF-Dokumentation „Fixers in Wartime“, in welcher drei ukrainische Fixer*innen bei ihrer journalistischen Arbeit begleitet werden. Die ausverkaufte Vorstellung in einem Kino in Berlin-Kreuzberg wird ein voller Erfolg! Die Dokumentation ist auch heute noch auf YouTube verfügbar und absolut sehenswert.

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21 km lang ist die Strecke eines Halbmarathons. Teammitglieder und rund 50 Unterstützer*innen sind erstmals für RSF beim Berliner Generali Halbmarathon an den Start gegangen. Durch ihr Engagement konnten wir gut 19.000 Euro an Spenden sammeln. Vielen Dank!

Im April launchen wir unsere Kampagne #ErsteWorte zum Superwahljahr. Darin werden die ersten Reden der drei autokratischen Präsidenten Putin, Erdogan und Maduro thematisiert. Das Motto: „Der Verlust persönlicher Freiheiten kommt schleichend. Vertrauen Sie der freien Presse. Nicht schönen Worten.“ Später gewinnt unsere Kampagne sogar den „Grand Prix for Good“ des berühmten Werbefilmfestivals in Cannes.

Unsere alljährliche Nahaufnahme Deutschland erscheint. Sie beschäftigt sich tiefgehend mit der Lage der Pressefreiheit in Deutschland und zählt jedes Jahr zu unseren meist gelesenen Publikationen.

RSF Deutschland bekommt eine Doppelspitze. Neben Dr. Maik Thieme als kaufmännischem Geschäftsführer begrüßen wir Anja Osterhaus als Geschäftsführerin für Politik und Strategie. Sie wird Nachfolgerin des langjährigen Geschäftsführers Christian Mihr.

©RSF/Prisca Martaguet
Unsere Ausstellung in Solingen schaut zurück auf 30 Jahre Fotobuch. ©RSF/Prisca Martaguet

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Zum 3. Mai, dem internationalen Tag der Pressefreiheit, erscheint nicht nur unsere Rangliste der Pressefreiheit, sondern auch unser Bildband „Fotos für die Pressefreiheit“. In diesem Jahr gibt es das Fotobuch exakt genauso lange wie die deutsche Sektion: 30 Jahre. Das Cover ziert diesmal ein Bild von Mohammed Salem aus Gaza, das zum World Press Photo of the Year gekürt wurde.

Nur einen Tag später eröffnen wir im Zentrum für verfolgte Künste in Solingen eine Rückschau zu 30 Jahren Fotobuch. Eine verkleinerte Ausstellung wird später auch noch in Düsseldorf gezeigt.

Wir präsentieren unsere Arbeit im Rahmen des Bündnisses F5 auf der Digitalkonferenz re:publica. Besonderes Highlight: der Besuch von Stella Assange, britische Menschenrechtsanwältin und Frau des damals noch inhaftierten Julian Assange.

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Unglaublich, aber wahr: Nach 14 Jahren geht das juristische Tauziehen um den inhaftierten WikiLeaks-Gründer Julian Assange zu Ende. Er kommt frei! Wehrmutstropfen: Assange muss sich in einigen Punkten für schuldig bekennen, damit ihn die USA nicht weiter verfolgen.

Ein weiteres Medienhaus tritt unserem mit anderen Journalismus-Organisationen ins Leben gerufenen Schutzkodex bei: Auch Correctiv will mit dieser Selbstverpflichtung seine Mitarbeitenden besser vor physischer und digitaler Gewalt bei Recherchen schützen. Auf einer Konferenz im neu eröffneten Publix verkünden wir dies und diskutieren mit etwa 60 Interessierten über die zunehmende Gefährdung von Medienschaffenden in Deutschland.

Julian Assange kurz nach seiner Freilassung ©picture alliance / empics | @WikiLeaks
Der neue Generalsekretär von RSF International Thibaut Bruttin ©RSF

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Bienvenue Thibaut Bruttin! Nach dem überraschenden und schmerzlichen Tod des langjährigen Generalsekretärs von RSF International, Christophe Deloire, übernimmt der bisherige stellvertretende Leiter die Position. Im November wird er auch offiziell im Amt bestätigt.

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In der politischen Sommerpause packen wir unsere Sachen und ziehen ins Publix, ein Haus für Journalismus, Demokratie und Öffentlichkeit in Berlin-Neukölln. Unsere neuen Nachbarn sind zum Beispiel Correctiv und Netzwerk Recherche.

Der Jubiläen noch nicht genug dürfen wir uns in diesem Jahr auch darüber freuen, dass inzwischen 100 Journalist*innen aus 48 Ländern an unseren diversen Stipendienprogrammen teilgenommen haben. Sie konnten sich z.B. eine Auszeit von Bedrohung nehmen und Raum für professionelle Weiterbildungen bekommen.

Unsere diesjährigen Stipendiat*innen ©RSF/Anke Phoebe Peters
Equipment wie Pressewesten konnten von den bereitgestellten 100.000 Euro beschafft werden. ©picture alliance / Anadolu | Doaa Albaz

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100.000 Euro sind viel Geld, doch genau das braucht es in Gaza, um Equipment und Ausrüstung für viele Journalist*innen zu beschaffen, welche unser aller Recht auf Presse- und Informationsfreiheit gewährleisten. Gemeinsam mit der Organisation Arab Reporters for Investigative Journalism (ARIJ) konnten wir durch die Hilfe von Spender*innen 100.000 Euro zur Verfügung stellen und Journalist*innen im Kriegsgebiet unterstützen.

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1994 wurde die deutsche Sektion von Reporter ohne Grenzen gegründet. Das ist auch ein Grund zu feiern! Genau das tun wir, und gemeinsam mit vielen tollen Menschen blicken wir zurück auf 30 unvergessliche, intensive Jahre für die Pressefreiheit.

Wir freuen uns, dass unsere prämierte #ErsteWorte-Kampagne deutschlandweit rund vier Wochen lang in fast 300 Kinos läuft, von Aalen bis Zwickau. Ob im Arthouse oder im Multiplex - unsere Kampagne ist in den unterschiedlichsten Kinos zu sehen.

„Jeder Mensch hat das Recht und die Verantwortung, die antidemokratischen Bewegungen zu bekämpfen.“ Das sagt Can Dündar als Schirmherr des diesjährigen Human Rights Filmfestivals Berlin (HRFFB) und ehemaliger Stipendiat von RSF. In diesem Jahr sind wir Hauptpartner des Festivals!

Um der maltesischen Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia zu gedenken, halten wir eine Mahnwache vor der Botschaft von Malta in Berlin ab. Vor sieben Jahren, am 16. Oktober 2017, wurde die prominente Regierungskritikerin in der Nähe ihres Hauses durch eine Autobombe getötet. RSF fordert von der maltesischen Regierung immer noch eine lückenlose Aufklärung der Tat.

Gemeinsam mit vielen tollen Menschen feiern wir unser 30-jähriges Jubiläum. ©RSF/Jule Halsinger
Ginna Morelo beim Publix Thursday im November ©RSF/Katja Heinemann

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Unsere mit dem höchsten kolumbianischen Buchpreis ausgezeichnete ehemalige Stipendiatin Ginna Morelo stellt ihre erfolgreiche Arbeit im Publix vor. Die Zeit für ihre abschließenden Recherchearbeiten hatte sie im Rahmen ihres Reporting Fellowships in Berlin gefunden.

„Deutschlands Top 40 unter 40” - dazu darf sich jetzt auch unsere Advocacy-Leiterin Lisa Kretschmer zählen, die durch das Wirtschaftsmagazin Capital für ihr Fachwissen und ihre Führungsqualitäten gewürdigt wurde. Herzlichen Glückwunsch, Lisa!

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Auch dieses Jahr zeichnen wir wieder Journalist*innen aus, die sich in besonderem Maße durch ihren Mut, die Wirkung ihrer Arbeit und ihre unabhängigen Recherchen hervorgetan haben. Die Preisverleihung der RSF Press Freedom Awards findet diesmal in Washington statt.

Unsere Fotobuchausstellung „Keine Freiheit ohne Pressefreiheit“ ist ab Anfang Dezember auch für zwei Wochen in Düsseldorf zu sehen. Unser Jubiläumsjahr geht mit einem echten Highlight zu Ende.

Seit 15 Jahren gibt es unser Nothilfereferat – auch das ein Grund, sich zu freuen! Seit 2009 konnten wir im Rahmen unserer Nothilfearbeit 1.500 Journalist*innen aus über 70 Ländern mit individuellen Hilfen wie z.B. Rechtsbeistand, medizinischen Kosten oder Gutachten für humanitären Schutz unterstützen.

Mariam Ouédraogo, ausgezeichnet mit dem „Mohamed-Maïga-Preis“ für afrikanischen Investigativjournalismus, bei den diesjährigen Press Freedom Awards ©RSF

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