Aserbaidschan
23.04.2007
Zweieinhalb Jahre Haft wegen „Beleidigung der Aserbaidschaner“
Reporter ohne Grenzen ist besorgt über die zunehmenden Verletzungen der Pressefreiheit in Aserbaidschan. Die Organisation fordert die sofortige Freilassung von Eynulla Fatullayev, Herausgeber der Wochenzeitung „Realny Azerbaijan“ und der Tageszeitung „Gundelik Azerbaijan“. Das Yasamal Bezirksgericht in Baku verurteilte ihn am 20. April wegen „Diffamierung“ und „Beleidigung“ der Bürger Aserbaidschans zu einer Gefängnisstrafe von zweieinhalb Jahren. Fatullayev hatte über Morde in der Stadt Hojali (Provinz Nagorno Karabakh) berichtet. Direkt nach der Verhandlung wurde er ins Gefängnis gebracht.
Bereits 2002 wurde Fatullayev wegen Verleumdung angeklagt und zu einer Geldstrafe von umgerechnet 10.000 Euro verurteilt. (Damals) war er stellvertretender Chefredakteur der Wochenzeitung „Monitor“, die für ihre Kritik an der Regierung von Präsident Ilham Aliev bekannt war. Der Gründer und Chefredakteur von „Monitor“, Elmar Huseynov, wurde am 2. März 2005 ermordet.
Uzeir Jafarov, Journalist von „Grundelik Azerbaijan“ wurde von zwei Männern zusammengeschlagen, als er von Fatullayevs Gerichtsverhandlung zu seinem Wagen zurückkehrte. Jafarov erkannte einen der Angreifer aus dem Gerichtssaal wieder.
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Katrin Evers
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