Bangladesch
05.09.2002
Journalist in Khulna erschossen
Reporter ohne Grenzen fordert in einem Brief an Innenminister Altaf
Hossain Chowdhury, den Mord an dem Journalisten Harun-ur-Rashid
aufzuklären und die Täter zu bestrafen. Der Korrepondent der Tageszeitung
Dainik Purbanchal wurde am 2. März in Khulan im Südwesten des Landes
erschossen. "Gewalttätige Übergriffe auf die Presse in dieser Region werden
durch mangelnde Aufklärung und die anhaltende Straflosigkeit der Täter und
Auftraggeber gefördert", sagt Robert éénard, Generalsekretär der
internationalen Menschenrechtsorganisation zur Verteidigung der
Pressefreiheit, in Paris.
Der 43-jährige Journalist Harun-ur-Rashid fuhr mit seinem Motorrad zum
Büro, als ihn Unbekannte angriffen. Einen Kilometer von seinem Zuhause
entfernt, auf der Straße zwischen Jessore und Khulna, eröffneten die Täter
das Feuer. Harun-ur-Rashid erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Die
Polizei nahm am 3. März drei Verdächtige fest.
Harun-ur-Rashid war ein erfahrener Journalist und arbeitete seit den 80er
Jahren für die lokale Tageszeitung Dainik Purbanchal. Er
recherchierte zu linksextremistischen Gruppen und organisiertem Verbrechen
in der Region. Obwohl er bereits mehrfach Todesdrohungen erhielt,
veröffentlichte er weiter Artikel über Waffen- und Drogenhandel. Der
Journalist berichtete auch über kriminelle Machenschaften der verbotenen
kommunistischen Partei Purba Bangla Sharbahara. Zwei der Verhafteten haben
mutmaßlich Verbindungen zu dieser Partei.
Harun-ur-Rashid ist der zweite Journalist, der in Khulan in den letzten
zwei Jahren ermordet wurde. Seit 1996 sind linksextreme Gruppierungen für
den Tod von acht Journalisten verantwortlich. Damit gehört der Südwesten zu
den gefährlichsten Regionen Bangladeshs´.
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