Belarus / Tadschikistan
15.10.2019
#FreeThemAll: Farhod Odinaev
Ein Bündnis aus elf Menschenrechtsorganisationen, darunter auch Reporter ohne Grenzen, hat die weißrussischen Behörden dazu aufgefordert, den tadschikischen Journalisten und Aktivisten Farhod Odinaev nicht nach Tadschikistan auszuliefern. Odinaev war am 25. September dieses Jahres an der weißrussisch-litauischen Grenze festgenommen worden, nachdem die tadschikische Regierung einen Auslieferungsantrag gestellt hatte.
Der Journalist ist Mitglied der Islamischen Partei der Wiedergeburt Tadschikistans, die 2015 von den tadschikischen Behörden als terroristische Organisation eingestuft und verboten wurde. Seitdem werden Unterstützer und Mitglieder der Partei politisch verfolgt. In seiner Heimat werden Odinaev, der sich zurzeit in der weißrussischen Stadt Hrodna in Untersuchungshaft befindet, „extremistische Aktivitäten“ vorgeworfen, für die er zu einer mehrjährigen oder sogar lebenslangen Haftstrafe verurteilt werden könnte.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt Tadschikistan auf Platz 161 von 180 Ländern.
In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.
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