Belarus
03.03.2021
#FreeThemAll: Kazjaryna Andrejewa
Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat die Verurteilung von Kazjaryna Andrejewa und Darja Tschulzowa in Belarus scharf kritisiert. Die Journalistinnen, die beide für den aus Warschau sendenden Exilfernsehsender Belsat TV arbeiten, waren am 18. Februar von einem Gericht in Minsk zu jeweils zwei Jahren Haft im Straflager verurteilt worden. Der Vorwurf: Andrejewa und Tschulzowa hätten im vergangenen November aus einem Hochhausfenster regierungskritische Proteste gefilmt und live gestreamt. Laut Belsat begründete das Gericht sein Urteil damit, dass die zwei Frauen „Handlungen organisiert und vorbereitet“ hätten, „die grob gegen die öffentliche Ordnung verstoßen“. Es ist das erste Mal seit Beginn der Proteste gegen Präsident Alexander Lukaschenko im August 2020, dass Medienschaffende in Belarus zu einer Haftstrafe verurteilt wurden.
Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen, bezeichnete die Entscheidung als ein „Willkürurteil“, welches das Ziel habe „Journalistinnen und Journalisten durch Abschreckung mundtot zu machen“. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen steht Belarus auf Platz 153 von 180 Staaten.
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