Belarus
06.04.2020
#FreeThemAll: Sergej Sazuk
Aktualisierung: Zehn Tage nach seiner Festnahme wurde Sergej Sazuk unter der Auflage, regelmäßig bei den Behörden zu erscheinen, wieder freigelassen.
Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es fälschlicherweise, RSF gehe davon aus, Sazuk sei wegen seines Artikels über die Corona-Pandemie festgenommen worden. Der Reporter stand jedoch bereits vorher im Visier der Behörden.
Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat die Behörden in Belarus dazu aufgefordert, den Journalisten Sergej Sazuk umgehend aus der Haft zu entlassen. Sazuk, der als Redakteur für die Nachrichtenseite Jeschednewnik arbeitet, steht seit dem 25. März unter Arrest.
Offiziell wird Sazuk vorgeworfen, Bestechungsgeld entgegengenommen zu haben – ein Vergehen, für das ihm eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren droht. Drei Tage vor seiner Festnahme hatte der Journalist einen Artikel veröffentlicht, in dem er den Umgang des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko mit der Corona-Pandemie kritisierte. Lukaschenko hatte zuvor angeordnet, dass man sich um Medien „kümmern“ müsse, die über die Pandemie berichteten. Zudem zweifelt Sazuk in seinem Artikel die Richtigkeit der von der Regierung veröffentlichten Zahlen zu Corona-Ansteckungen in Belarus an.
Jeanne Cavelier von Reporter ohne Grenzen kritisierte Sazuks Verhaftung scharf. Sie sei „eine Warnung an alle Medien, die die weißrussische Gesundheitspolitik kritisch hinterfragen“.
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