Belarus
25.05.2022
RSF erinnert an inhaftierte Journalisten
Es war ein beispielloser Eingriff in die Luftfahrt, welcher „den Krieg symbolisiert, den Präsident Lukaschenko gegen den Journalismus führt und der in eine albtraumhafte Phase eingetreten ist“, erklärt Christophe Deloire, Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen (RSF): Im Mai 2021 zwang das Regime von Alexander Lukaschenko ein Verkehrsflugzeug zur Landung in Minsk, um den Journalisten Roman Protassewitsch zu entführen. Seit genau einem Jahr wartet Protassewitsch im Hausarrest auf den Beginn seines Prozesses. Die Behörden werfen ihm die Organisation von Unruhen, Aktionen zur Störung der öffentlichen Ordnung sowie Anstachelung zum Hass vor.
Protassewitschs Verschleppung ist der bekannteste Fall einer großen Repressionswelle gegen belarussische Medienschaffende. Insgesamt 27 weitere Journalistinnen und Journalisten sitzen in belarussischen Gefängnissen derzeit mehrjährige Strafen ab oder befinden sich in Untersuchungshaft. An ihr Schicksal erinnert Reporter ohne Grenzen (RSF) anlässlich des Jahrestages von Protassewitschs Entführung mit 27 Kurzportraits.
„RSF ist beeindruckt vom Mut derjenigen, die weiterhin über die Unterdrückung in Belarus berichten", erklärt Jeanne Cavelier, Leiterin der RSF-Referats für Osteuropa und Zentralasien. "Wir rufen dazu auf, die Schikanen zu beenden und Roman Protassewitsch sowie die 27 Journalistinnen und Journalisten freizulassen, die aufgrund ihres Berufes inhaftiert sind.“
Belarus belegt den vierten Platz unter den Ländern mit der höchsten Zahl inhaftierter Journalistinnen und Journalisten. Auf der weltweiten Rangliste der Pressefreiheit steht das Land auf Platz 153 von 180 Staaten.
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