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China

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 172 von 180
China 28.10.2019

Chinesische Journalistin freilassen

Sophia Huang Xueqin mit ihrer Kamera
Sophia Huang Xueqin ist eine von 120 Medienschaffenden, die in China wegen ihrer Arbeit in Haft sitzen. ©RSF

Reporter ohne Grenzen fordert die sofortige Freilassung der unabhängigen chinesischen Journalistin Huang Xueqin. Die Reporterin, die auch unter dem Namen Sophia Huang bekannt ist, hatte im vergangenen Sommer über die anhaltenden Proteste in Hongkong berichtet und wurde am 17. Oktober in der südchinesischen Stadt Guangzhou festgenommen. Die Behörden werfen ihr vor, einen „Streit angefangen und Ärger provoziert zu haben“, ein häufig gegen Journalistinnen und Journalisten genutzter schwammiger Vorwurf des Regimes, der mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden kann. Huang ist eine wichtige Stimme der MeToo-Bewegung in China und hatte auf sozialen Medien über ihre eigene Erfahrung mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz berichtet. Mit ihrer Festnahme sitzen mindestens 120 Medienschaffende wegen ihrer Arbeit in China in Haft, mehr als in keinem anderen Land.

„Huang hat über gesellschaftliche Themen von öffentlichem Interesse berichtet. Dass sie für diesen Mut nun bestraft wird, ist beschämend. Wir fordern die sofortige Freilassung von Huang und allen weiteren wegen ihrer Arbeit in China inhaftierten Medienschaffenden“, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr.

Die 30-jährige Journalistin wollte ursprünglich für ein Jura-Studium nach Hongkong zurückkehren, doch die Behörden konfiszierten ihren Reisepass im August.
Einige der in China inhaftierten Journalistinnen und Journalisten sitzen unter lebensbedrohlichen Bedingungen für viele Jahre im Gefängnis, wo sie Opfer von Misshandlung werden und keine angemessene ärztliche Versorgung bekommen. Unter ihnen ist der 56-jährige Huang Qi, Gründer der Nachrichtenwebseite 64Tianwang. Er wurde im Juli zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Im November jährt sich seine Festnahme zum dritten Mal. Die Justiz wirft ihm unter anderem die Weitergabe von Staatsgeheimnissen ins Ausland vor.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht China auf Platz 177 von 180 Staaten.



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