China
21.07.2020
#FreeThemAll: Ilham Tohti
Drei Jahre nach dem Tod des Menschenrechtsaktivisten Liu Xiaobo schweben in China auch heute mehrere inhaftierte Regierungskritiker in akuter Lebensgefahr. Einer von ihnen ist der Publizist und Hochschullehrer Ilham Tohti, der laut Informationen des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) bereits seit Jahren an Herz- und Lungenproblemen leidet.
Der 49-Jährige befindet sich in China seit 2014 in Haft, weil er auf seinem selbst gegründeten Internetportal Uyghur Online und in seinen Vorlesungen an der Pekinger Nationalitäten-Universität die chinesische Minderheitenpolitik kritisiert hatte. Als prominenter Vertreter der uigurischen Minderheit in China setzte sich Tohti vor seiner Verhaftung für die Versöhnung zwischen Han-Chinesen und Uiguren ein. Am 30. September 2019 wurde der Intellektuelle für seinen Einsatz für den interethnischen Dialog von der Parlamentarischen Versammlung des Europarats mit dem Václav-Havel-Preis ausgezeichnet.
Insgesamt befinden sich in China laut Reporter ohne Grenzen gegenwärtig mindestens 114 Journalistinnen und Journalisten in Haft.
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