Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat die Freilassung des chinesischen Investigativjournalisten Li Xinde gefordert. Der 61-Järige war am 7. Januar von einem Gericht in der Stadt Pizhou zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt worden, nachdem er zuvor bereits fünfzehn Monate im Gefängnis verbracht hatte. Gleichzeitig belegte das Gericht auch den Sohn des Journalisten, Li Chao, mit einer einjährigen Haftstrafe. Sowohl Li Xinde als auch Li Chao war vorgeworfen worden, „illegale Geschäfte“ getrieben zu haben.

Grund für die Anschuldigungen war ihre Aktivität auf der von Li Xinde gegründeten Antikorruptions-Webseite China Public Opinion Surveillance Net. Auf dieser berichten sie regelmäßig über Korruptionsfälle in der Volksrepublik.

Neben Li Xinde und Li Chao wurden in China zuletzt mit Zhang Zhan und Zhang Jialong auch zwei weitere Journalisten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen belegt China derzeit Platz 177 von 180.