China
13.12.2019
#FreeThemAll: Lu Yuyu
Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat die chinesischen Behörden erneut dazu aufgefordert, den Bürgerjournalisten Lu Yuyu freizulassen. Lu hatte zuvor über einen Freund bekannt gegeben, dass er an Depressionen leide, ihm jedoch der Zugang zu ärztlicher Behandlung untersagt werde. Cédric Alviani, Leiter des Ostasienbüros von Reporter ohne Grenzen, warf den Behörden in China vor, damit gegen das geltende Recht zu verstoßen.
Lu war bereits im Juni 2016 festgenommen worden und rund ein Jahr später wegen „Unruhestiftung“ und der „Verursachung öffentlichen Ärgernisses“ zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Der Journalist galt zuvor als Chronist chinesischer Protestbewegungen. Zusammen mit seiner Kollegin und Freundin Li Tingyu hatte er immer wieder über Bürger berichtet, die sich gegen Landenteignungen, Umweltverschmutzung und Korruption wehrten.
Lu trat bereits in der Vergangenheit mehrmals in einen Hungerstreik, um gegen seine Haftbedingungen zu protestieren. Nach Angaben seines Anwalts wurde er im Gefängnis geschlagen und gefoltert.
In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.
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