China
24.05.2024
Weiter Sorge um freigelassene Journalistin
Ein Lebenszeichen, das die Sorge nur noch vergrößert: Die chinesische Journalistin Zhang Zhan hat ein Video veröffentlicht, in dem sie leise und stockend über ihre Entlassung aus der Haft berichtet. Zhang war 2020 zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil sie kritisch über den Beginn der Covid-19-Pandemie in Wuhan berichtet hatte. Reporter ohne Grenzen (RSF) ist zwar erleichtert über das Lebenszeichen – aber Zhang Zhan steht noch immer unter strikter Überwachung der Behörden. Sie muss endlich ihre Freiheit zurückbekommen.
Zhangs Entlassung war für den 13. Mai 2024 angekündigt. Weil dieser Termin verstrich, sie tagelang nicht auffindbar war und offensichtlich großer Druck auf ihre Familie ausgeübt wurde, machten RSF und andere Organisationen international auf den Fall aufmerksam. Wenig später veröffentlichte die Journalistin und ehemalige Anwältin über eine Mittelsperson das Video, dankt darin für die Unterstützung und ergänzt, dass sie nicht mehr sagen könne.
Zhang Zhan war während ihrer Haft in den Hungerstreik getreten, um für ihre Unschuld zu protestieren. Sie wurde mehrfach ins Krankenhaus eingeliefert und war stark geschwächt. RSF vermutet, dass sich ihr Gesundheitszustand in den letzten Monaten ihrer Haft noch weiter verschlechtert haben könnte, sodass das chinesische Regime sie möglicherweise vor der Öffentlichkeit habe verstecken wollen. Zhang wog zwischenzeitlich nur noch 37 Kilogramm, die Hälfte dessen, was sie vor ihrer Festnahme wog. Im ersten Hungerstreik ab Mai 2020 war sie über eine Nasensonde zwangsernährt worden, zeitweise waren ihr 24 Stunden am Tag die Hände gefesselt worden.
In China sind weltweit die meisten Medienschaffenden inhaftiert. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen belegt das Land Rang 172 von 180.
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