Taiwan
30.04.2020
WHO darf Journalisten nicht länger ausschließen
Reporter ohne Grenzen (RSF) fordert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf, taiwanesische Journalistinnen und Journalisten nicht länger auszuschließen. Dieser Ausschluss verstößt gegen das universelle Recht auf Informationen und schwächt die internationalen Bemühungen, das Coronavirus zu bekämpfen.
„Taiwanesischen Journalistinnen und Journalisten den Zugang zu Aktivitäten der WHO und der UN zu verweigern, verletzt in eklatanter Weise das Recht auf freie Informationen, das in Artikel 19 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert ist. In Zeiten einer globalen Gesundheitskrise sind Transparenz und Informationsaustausch notwendiger denn je und können zweifellos viele Leben retten“, sagte Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen.
Während die internationale Gemeinschaft zusammenarbeitet, um die Corona-Pandemie zu bekämpfen, schließt die WHO unter dem Druck Chinas taiwanesische Medien sowie Reporterinnen und Reporter weiter von ihren Veranstaltungen und Pressekonferenzen aus. Sie begründet dies damit, dass die Vereinten Nationen, aus denen die WHO hervorgegangen ist, Taiwan und seinen Pass nicht anerkennen. Zwischen 2009 und 2016, als Peking versucht hatte, sich Taiwan anzunähern, stellten WHO und UN taiwanesischen Medien und Medienschaffenden noch problemlos Akkreditierungen aus.
Reporter ohne Grenzen appelliert an die Chefs der WHO und der UN, Tedros Adhanom Ghebreyesus sowie Antonio Guterres, diese diskriminierende Praxis sofort zu beenden, und fordert Peking auf, die WHO nicht weiter unter Druck zu setzen.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht Taiwan auf Platz 43 und China auf Platz 177 von 180 Staaten.
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