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Rangliste der Pressefreiheit — Platz 10 von 180
Deutschland 26.09.2024

Interviewangebot mit RSF-Stipendiaten

Sie geben investigativem Journalismus weltweit eine Stimme: Die Stipendiatinnen und Stipendiaten von RSF. © RSF
Sie geben investigativem Journalismus weltweit eine Stimme: Die Stipendiatinnen und Stipendiaten von RSF. © RSF

Jedes Jahr heißt Reporter ohne Grenzen (RSF) im Rahmen seiner vier Stipendien-Programme mehrere Journalistinnen und Journalisten aus der ganzen Welt in Berlin willkommen. Aufgrund ihres Berufs sind sie in ihren Heimatländern besonderen Gefahren und Herausforderungen ausgesetzt. In Berlin erhalten sie Trainings, um sich besser zu schützen, nehmen eine Auszeit, oder können, unbelastet von ihren schwierigen Arbeitsbedingungen, ihre Recherchen fortführen. 

Ihre mutige Berichterstattung hat sie zur Zielscheibe von autoritären Regimen oder mafiösen Strukturen gemacht. Gleichzeitig sind sie aber genau deshalb auch eindrucksvolle Gesprächspartner. Einige unserer Stipendiatinnen und Stipendiaten, die für Interviews, als Gastautorinnen und -autoren oder Hintergrundgespräche zur Verfügung stehen, wollen wir hier vorstellen:

Andrea Rincón Carrillo: Investigativjournalistin aus Kolumbien

Andrea Rincón Carrillo berichtet über organisiertes Verbrechen, Korruption, Desinformation und Menschenrechtsverletzungen. Sie wurde mit dem kolumbianischen Journalistenpreis Simón Bolívar für den besten investigativen Text im Rahmen der Recherche The Rafael Project ausgezeichnet. Zudem gehört sie zum Team von Cuestión Pública, das den internationalen Journalistenpreis des spanischen Königs als bestes ibero-amerikanisches Medium des Jahres 2023 gewann. Außerdem gehörte sie dem Team von NarcoFiles an, das 2024 einen der Preise der Inter-American Press Association gewann.

Mit einer Reihe von Recherchen, wie NarcoFiles, Corruption and Punishment, Disenchantment Elections, Deadly Transactions und We Know What You Did Last Legislature, deckte Andrea Rincón Machtmissbrauch und Menschenrechtsverletzungen auf.

Aly Ibrahim Maiga: Journalist, Blogger und Journalismus-Trainer aus Mali 

Aly Ibrahim Maiga befasst sich vornehmlich mit Investigativjournalismus, Fact-Checking und dem Klimawandel. Maiga hat einen Abschluss in Architekturgeschichte, Geschichte und Geografie sowie in Kommunikation. Maiga arbeitete 14 Jahre lang für das Radio Naata in Gao und gründete anschließend die Nachrichtenwebsite Askia 24. Er war für weitere Medien journalistisch tätig, unter anderem für die Radiosender Studio Tamani, Radio Kledu und für Joliba TV.

Derzeit ist Maiga mit einem Recherchestipendium von RSF und taz Panter Stiftung in Berlin. Von dort aus arbeitet er weiter an seinem Projekt über Minen, die in eigentlich geschützten Gegenden in Mali und Côte d'Ivoire liegen und eine Gefahr für Umwelt und Bevölkerung darstellen.

Asmaa al-Omar: Syrische Exil-Journalistin aus der Türkei

Asmaa al-Omar berichtet unter anderem für die New York Times, Financial Times und Washington Post über Menschenrechtsverletzungen und allgemeine geopolitische Fragen des Nahen Ostens. Sie berichtete über die Golfstaaten, syrische Söldner in Libyen und der Ukraine, und deckte Korruption in den Regierungen des Irak und in Syrien auf.

Asmaa al-Omar wuchs in Damaskus auf, lebt in Istanbul und hat u.a. bereits aus dem Libanon, dem Irak und der Türkei  berichtet. Sie spricht Arabisch, Englisch und Türkisch.

Stanislav Korolkov: Investigativ-Journalist, Medienmanager aus der Ukraine

Stanislav Korolkov arbeitet als Analyst bei der unabhängigen Rechercheplattform VoxUkraine und ist spezialisiert auf Faktenchecks zu russischer Propaganda in der Ukraine und in EU-Staaten. Er untersuchte unter anderem die russischen Propagandanarrative rund um das von Moskau besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja. Dabei konnte er aufzeigen, wie Russland dieses als Druckmittel gegen die Ukraine und die EU einsetzt. Als Mitautor eines Berichts zum Schwarzmeer-Getreideabkommen enthüllte er zudem, wie Russland mit dem Vertrag afrikanische und europäische Staaten erpresst. 

Während seines Aufenthaltes mit dem Berliner Stipendienprogramm hat Korolkov unter anderem wichtige OSINT-(Open Source Intelligence)-Recherchetechniken erlernt.

Weitere Interviewangebote und Infos zu unseren Stipendien

Außerdem stehen für Gespräche zur Verfügung: Die russische Journalistin Ekaterina Ivashchenko, die über die Länder Zentralasien schreibt, und Mahtab aus dem Iran. Außerdem können eine georgische Journalistin und ein Journalist aus Ruanda für ein vertrauliches Hintergrundgespräch über die politische Situation in ihren Herkunftsländern angefragt werden.

Über unsere Stipendienprogramme

Das Ziel von Reporter ohne Grenzen ist es, Medienschaffende so zu unterstützen, dass sie vor Verfolgung geschützt sind und langfristig ihre journalistische Tätigkeit in ihren Heimatländern weiterführen oder wieder aufnehmen können. 

Im Berliner Stipendienprogramm zur digitalen Sicherheit lernen bedrohte Medienschaffende aus Krisengebieten in einem mehrmonatigen Trainingsprogramm, wie sie sich gegen Überwachung und andere Gefahren aus dem digitalen Raum schützen können. Das Programm wird aus Mitteln der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Berlin gefördert.

Durch unsere RSF Reporting Fellowships können zwei Journalistinnen oder Journalisten sechs Monate in Sicherheit an einem journalistischen Projekt ihrer Wahl in Berlin arbeiten und sich beruflich weiterentwickeln.

Unser Rest & Resilience Fellowship gibt Medienschaffenden aus Ländern mit eingeschränkter Pressefreiheit die Möglichkeit, sich in Berlin von ihren schwierigen Arbeitsbedingungen zu erholen und sich persönlich sowie beruflich weiterzuentwickeln. 

Das letztes Jahr in Erinnerung an den 2004 in Gambia ermordeten Journalisten und RSF-Korrespondenten benannte Deyda Hydara Stipendium will flexibel auf konkrete Notsituationen von Berichterstattenden reagieren.

Sie haben Interesse an einem Interview oder Hintergrundgespräch? Dann melden Sie sich gerne bei presse@reporter-ohne-grenzen.de

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