Dschibuti
08.11.2019
#FreeThemAll: Osman Yonis Borogeh
Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat die Behörden in Dschibuti am Horn von Afrika aufgefordert, den Journalisten Osman Yonis Borogeh umgehend freizulassen. Borogeh, der unter anderem für den Radiosender La Voix de Djibouti arbeitet, war ursprünglich am 25. Oktober festgenommen, nach zwei Tagen jedoch wieder aus der Haft entlassen worden. Am 30. Oktober setzten ihn Polizisten dann abermals fest.
Kurz vor seiner erneuten Verhaftung hatte Borogeh gegenüber Reporter ohne Grenzen zu Protokoll gegeben, dass die Beamten ihm die Augen verbunden und ihn mehrfach geschlagen hätten. Daraufhin sei er gezwungen worden, sich auszuziehen, und nackt an einen Baum gekettet und gefilmt worden. Laut Borogeh wollten ihn die Polizisten zwingen, die Identitäten mehrerer seiner Kollegen von La Voix de Djibouti offenzulegen. Der Radiosender hatte kurz vor Borogehs Verhaftung einen Beitrag veröffentlicht, der Vorwürfe gegen Polizeibeamte thematisierte, mehrere äthiopische Frauen vergewaltigt zu haben. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt Dschibuti auf Platz 173 von 180 Ländern.
In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.
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