Eritrea / Schweden
27.01.2021
#FreeThemAll: Dawit Isaak
In Schweden ist eine von Reporter ohne Grenzen gestellte Strafanzeige gegen den eritreischen Präsidenten Isaias Afewerki und sieben weitere hochrangige Vertreter des eritreischen Staates wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ abgewiesen worden. Die Organisation hatte sich im Oktober des vergangenen Jahres an die schwedische Justiz gewandt, weil der eritreisch-schwedische Journalist Dawit Isaak in Eritrea bereits seit 2001 ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten wird. Ziel der Strafanzeige war es, ernsthafte Ermittlungen zu erreichen und die Verantwortlichen wegen Folter, Entführung und erzwungenem Verschwindenlassen zu verfolgen.
Zum letzten Mal öffentlich gesehen wurde Dawit Isaak vor mittlerweile mehr 15 Jahren. Am 19. November 2005 war der Journalist , der zu diesem Zeitpunkt bereits vier Jahre ohne Anklage im Gefängnis verbracht hatte, kurzfristig aus der Haft entlassen und von den eritreischen Behörden in ärztliche Obhut übergeben worden. Mediziner sollten Verletzungen behandeln, die dem Journalisten während seines Gefängnisaufenthalts durch Folter zugefügt worden waren. Einen Tag später wurde Isaak dann erneut inhaftiert. Seitdem fehlt jede Spur von ihm. Als Verleger von Setit, der ersten unabhängigen Zeitung Eritreas, hatte Isaak es gewagt, Briefe zu veröffentlichen, in denen mehrere Minister den eritreischen Präsidenten Isaias Afewerki zu Reformen aufgerufen hatten.
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