In Guinea ist der Journalist Amadou Diallo nach drei Monaten in Haft freigelassen worden. Gleichzeitig verurteilte ihn ein Gericht in der Hauptstadt Conakry wegen „Beleidigung des Staatsoberhaupts“ zu einer Geldstrafe von 5 Millionen Francs, umgerechnet rund 420 Euro.

Sicherheitskräfte hatten Diallo, seines Zeichens Sportreporter für den staatlichen Fernsehsender RTG, am 27. Februar dieses Jahres während eines Interviews mit dem privaten Radiosender Lynx FM festgenommen. Bei seinem Auftritt hatte Diallo sich kritisch über den Staatspräsidenten Alpha Condé geäußert und mehrfach ethnisch motivierte Gewaltausbrüche in Guinea angesprochen. Nach seiner Festnahme verbrachte Diallo zunächst mehrere Tage auf einer Polizeistation, bevor er angeklagt und in eine Haftanstalt verlegt wurde.

Die Anwälte des Journalisten hatten das Vorgehen der Behörden mehrfach als illegal bezeichnet, da Verstöße gegen das Medienrecht in Guinea qua Gesetz nicht mit einer Haftstrafe geahndet werden dürfen. Ein entsprechendes Haftentlassungsgesuch war jedoch zunächst abgelehnt worden.