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Hongkong

Der Einfluss Pekings hat zu einer deutlichen Verschlechterung der Lage der Pressefreiheit in Hongkong geführt. So wurde der Financial-Times-Journalist Victor Mallet im Oktober 2018 ausgewiesen, nachdem er als Vizepräsident des Foreign Correspondents‘ Club of Hong Kong (FCCHK) den Vertreter einer Partei eingeladen hatte, die sich für die Unabhängigkeit Hongkongs einsetzt. Mehr als die Hälfte der Medieneigentümer Hongkongs gehören politischen Organisationen in Festlandchina an. Das Verbindungsbüro der Kommunistischen Partei Chinas kontrolliert mehrere Medien in Hongkong. Widerstand kommt von einigen unabhängigen Online-Medien wie Citizen News, The Initium, Hong Kong Free Press und inMedia, deren Leser*innenzahl wächst.

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 135 von 180
Hongkong 06.04.2021

#FreeThemAll: Jimmy Lai

Ein Mann wird von zwei Polizisten abgeführt.
Jimmy Lai (Mitte) © Peter PARKS / AFP

Gegen den Verleger Jimmy Lai, der in Hongkong in den vergangenen Jahren bereits mehrfach festgenommen wurde und der sich dort seit Dezember 2020 erneut in Haft befindet, laufen laut Reporter ohne Grenzen mittlerweile ganze sieben Strafverfahren. Unter anderem muss sich der Gründer der Zeitung Apple Daily, die in Hongkong als eine der wenigen regierungs- und chinakritischen Zeitungen gilt, wegen „Verschwörung“, „Betrug“ und „illegaler Versammlung“ vor Gericht verantworten.

Organisationen wie das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) und Reporter ohne Grenzen hatten den Umgang mit Lai in der Vergangenheit wiederholt scharf kritisiert und ein Ende der Ermittlungen gefordert. Die Verfahren gegen den mittlerweile 73-Jährigen dienten allein dazu, seinen und den Ruf der von ihm verlegten Medien zu schädigen, so der Vorwurf gegen die Behörden. Lai selbst hatte sich immer wieder kritisch über die Kommunistische Partei in Peking geäußert und bezog wiederholt Stellung für die Demokratiebewegung, die seit Sommer 2019 in Hongkong demonstriert.



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