Hongkong
30.09.2020
#FreeThemAll: Marc Progin
Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat das Justizministerium in Hongkong dazu aufgefordert, die juristische Verfolgung des Schweizer Fotografen Marc Progin zu beenden. Progin, der seit über 40 Jahren in Hongkong lebt, war am 9. September in Hongkong vor Gericht erschienen, weil ihm „Unruhestiftung“ und „Mittäterschaft bei einem gewalttätigen Übergriff“ vorgeworfen wird. Hintergrund ist seine Teilnahme an einem Protest im Herbst 2019, bei dem pro-demokratische Demonstranten einen chinesischen Banker bedrängt und geschlagen haben sollen. Laut der Hongkonger Behörden befand sich Progin damals in unmittelbarer Nähe zu dem Opfer des Übergriffs. Sollte der 75-Jährige für schuldig befunden werden, dann droht ihm eine einjährige Haftstrafe.
Progin selbst sagte zuletzt aus, an dem Vorfall nicht direkt beteiligt gewesen, sondern die Situation lediglich fotografiert zu haben. Gegenüber Schweizer Medien sagte er aus, er sei „zur falschen Zeit am falschen Ort“ gewesen zu sein. Er werde nun vor allem deshalb verfolgt, weil seit Ausbruch der Proteste in Hongkong ein Klima des Misstrauens gegenüber ausländischen Berichterstattern herrsche. Seit geraumer Zeit verbreiten staatsnahe Medien in Hongkong und China das Narrativ, ausländische Agenten seien für die Proteste in dem Stadtstaat verantwortlich.
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