Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat die indischen Behörden dazu aufgerufen, ihre Vorwürfe gegen die Journalistin Patricia Mukhim fallenzulassen. Mukhim, die als Redakteurin für die Zeitschrift Shillong Times arbeitet, soll sich demnächst wegen „Diffamierung“ und „Anstiftung zu öffentlicher Unruhe“ vor einem Gericht im Bundesstaat Meghalaya verantworten. Sollte sie für schuldig befunden werden, dann droht ihr eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren.

Laut lokalen Medienberichten ist der Anlass für die Vorwürfe ein Facebook-Kommentar der Journalistin. Darin hatte Mukhim im Juli dieses Jahres die Politik der Regionalregierung von Meghalaya und ihr mangelndes Interesse an der Aufklärung von ethnischer Gewalt kritisiert. Hintergrund des Kommentars war wohl ein Vorfall, der sich kurz zuvor in dem Bundesstaat ereignet hatte: Dabei waren sechs Jugendliche bengalischer Abstammung inmitten eines Basketballspiels von rund zwanzig vermummten Angreifern attackiert worden, die mit Stöcken und Eisenstangen auf sie einschlugen.