Indonesien
10.11.2010
ROG fordert Freilassung von ehemaligem „Playboy“-Chefredakteur
Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisiert die Verurteilung des indonesischen Journalisten Erwin Arnada zu zwei Jahren Gefängnis. Im August dieses Jahres sprach das Oberste Gericht des südostasiatischen Staates den früheren Chefredakteur des indonesischen Playboy-Magazins wegen „Sittlichkeitsvergehen“ schuldig. Dies geschah unter dem Druck einer islamistischen Organisation, die Klage gegen Arnada erhoben hatte.
„Wir bedauern die Tatsache, dass Polizei und Gerichte unter dem Druck einer religiösen Gruppe, die ihre Moralvorstellungen mit dem indonesischen Strafgesetz durchsetzen will, gehandelt haben.“ Mit Arnadas Anwalt, Todung Mulya, stimmt ROG überein, dass das Strafgesetz zu Unrecht angewendet wurde. Nach dem für diese Fälle einschlägigen indonesischen Pressegesetz wäre Arnada nichts vorzuwerfen, da er eine Lizenz zur Veröffentlichung für das Magazin besaß.
Am 9. Oktober wurde Arnada auf Bali verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Derzeit läuft ein Berufungsverfahren gegen das Urteil des Obersten Gerichtshofs.
Die indonesische Ausgabe des Playboy-Magazins enthielt keine Aktaufnahmen, löste dennoch unter den radikal-islamischen Gruppen eine Protestwelle aus und wurde 2007 wieder eingestellt.
Auf der diesjährigen Rangliste steht Indonesien auf dem 117. Platz von insgesamt 178.
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