Kambodscha
24.12.2019
#FreeThemAll: Aun Pheap
Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat die kambodschanischen Behörden dazu aufgefordert, das laufende Verfahren gegen den Journalisten Aun Pheap einzustellen. Gegen Pheap, der für die Zeitschrift Cambodia Daily arbeitet, war bereits im Jahr 2017 Anzeige erstattet worden. Damals hatte er in der Provinz Ratanakiri über die dortigen Kommunalwahlen berichtet. In der Anzeige wurde der Journalist der „Anstachelung zu einer Straftat“ bezichtigt. Beweise oder Indizien für ein derartiges Vergehen wurden jedoch nie öffentlich. Rund zweieinhalb Jahre nach der ursprünglichen Anzeige soll der Fall nun vor Gericht gehen. Dass die erste Anhörung dabei gerade am 25. Dezember stattfinden soll, werten unabhängige Beobachter als Schikane der Justiz. Denn über die Weihnachtsfeiertage wird die Berichterstattung im Ausland oft stark zurückgefahren. Der Fall Pheap könnte also im Zweifelsfall weniger Aufsehen erregen. Sollte der Journalist verurteilt werden, dann droht ihm eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt Kambodscha auf Platz 143 von 180 Ländern.
In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.
nach oben
Folgen Sie uns!